Operation Artischocke

Die Operation Artischocke war der Codename für ein umfangreiches, geheimes Forschungsprogramm der CIA über Möglichkeiten der Bewusstseinskontrolle. Zu Beginn und während des Kalten Krieges versuchten Sowjets und Amerikaner das Wissen von damaligen NS-Ärzten und Wissenschaftlern über Verhörtechniken in Erfahrung zu bringen, bei denen Drogen wie LSD, Marihuana und Heroin, aber auch Folter und Hypnose eingesetzt wurden.

Einige dieser Verhöre endeten mit dem Tod des Gefangenen. Ein weiterer Untersuchungsgegenstand waren die Möglichkeiten über den Einsatz bwusstseinsverändernder Substanzen als B- oder C-Waffen. Erstmals wurden im Jahr 1952, im Auftrag der CIA, in der damaligen Villa Schuster am Rande der Stadt Kronberg im Taunus, heute bekannt unter dem Namen Haus Waldhof, Verhöre an Gefangenen durchgeführt, bei denen Folter, Drogen und Hypnose angewandt wurden. Aufzeichnungen belegen, wie russischen Agenten Mittel verabreicht wurden, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen und um so Geheimnisse und Informationen zu erlangen.

Henry K. Beecher, der spätere Leiter der Kommission der Harvard Medical School, die für die Einführung des Hirntodkriteriums plädierte, war an den Verhören im Rahmen der "Operation Artischocke" beteiligt.

Literatur: Egmont R. Koch, Michael Wech: Deckname Artischocke. Die geheimen Menschenversuche der CIA. München 2004.