Tote tiefgefroren, gerüttelt und gefiltert

In einem Artikel vom 13. Februar 2002 berichtet die taz über eine eine Art des Bestattens, die von der schwedischen Biologin Susanne Wiigh-Mäsak entwickelt wurde: "Der Körper des Verstorbenen wird in ein Bad aus flüssigem Stickstoff getaucht und erkaltet darin zu spröder Härte. In einer Rüttelanlage leicht durchvibriert" (also à la 'methode traditionelle' wie bei Champagner) "zerfällt er aufgrund des Eigengewichts in kleinste Bestandteile. Nach der Trocknung passt alles in einen Minisarg." Das entstehende Pulver verrottet auch so leicht, dass der Minisarg in nur 30cm Tiefe begraben werden muss. Zurück kommt auch nichts, garantiert. Inzwischen hat die Dame eine eigene Firma, Promessa, auf deren Website man unter anderem erfährt, dass ihr die Idee zu dem Ganzen beim Sinieren über den Komposthaufen auf dem eigenen Hof kam.
Eine ganz andere, jedoch nicht weniger effektive Form der ökologischen Bestattung hat die am MIT tätige Künstlerin Jae Rhim Lee entwickelt: Ihr "Infinity Burial Project" ist "A modest proposal for the postmortem body": Jeder züchtet über die Jahre eine eigene Pilzkultur, die darauf trainiert ist, die jeweils speziellen Gifte, die der Verwesungsprozess des eigene Körpers freisetzt (Junkfood, Bier etc) zu verstoffwechseln. So verwest man Schadstoff-frei und setzt sich gleichzeitig schon zu Lebzeiten konstruktiv mit dem eigenen Nachleben auseinander. Jae Rhim Lee wird auf dem Kongress anwesend sein.