Theorien des Todes [Petra Gehring]
Die Philosophin Petra Gehring im Radiogespräch über philosphische Theorien des Todes, 'Todespolitik' und darüber, dass es den Tod nicht gibt.
Petra Gehring ist Philosophieprofessorin an der Technischen Universität Darmstadt. Ihr 2010 erschienenes Buch Theorien des Todes. Zur Einführung sichtet die vielfältigen Umgangsweisen mit dem Tod in der Philosophiegeschichte. Tatsächlich ist das Nachdenken über die eigene Endlichkeit – der 'zutiefst rätselhaften' 'Undenkbarkeit, selbst irgendwann nicht mehr zu sein' – eines der Anfangsthemen der Philosophie. Aus der Vielfalt der Weisen, in denen das Verhältnis von Leben und Sterben gedacht wurde, lässt sich schließen, dass entsprechend auch die Erfahrung des Todes je eine andere gewesen ist, je anders gestorben wurde, es also den einen Tod als einfache anthropologische Konstante nicht gibt.Im Dialog mit dem Radiopublikum werden Themen wie die Angst vor dem Sterben bis hin zu den Veränderungen der Auffassungen vom Tod angesichts der Entwicklungen in Medizin und Biochemie verhandelt. Gehring spricht in Zusammenhang mit letzteren von einer Tendenz zur 'Deregulierung des Todes', in der der Tod als Ereignis verblasst und zunehmend nur noch als Zuendegehen der Lebensprozesse verstanden wird. Dabei vervielfältigen sich die 'Spielregeln' für den Umgang mit dem Tod. Sie plädiert dafür, gerade wegen dieser steigenden Unsicherheiten, den 'Respekt vor dem Tod' zu kultivieren und noch vorsichtiger damit umzugehen.
Die Sendung Das philosophische Radio mit Petra Gehring über Theorien des Todes vom 26.5.2010 (WDR5, Redaktion: Gundi Große, 52 Minuten) kann hier online nachgehört werden.
Petra Gehring wird als Referentin am Freitag, 13.5. und Samstag, 14.5. am Kongress Die Untoten teilnehmen.
Weiterführende Links:
Audiomitschnitte der Vorlesung von Prof. Dr. Petra Gehring über Theorien des Todes und der Endlichkeit an der TU Darmstadt Wintersemester 2007/2008 (10 Vorlesungen à 90 Minuten) [link].